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Plenarsitzung

Landtagspräsidentin bei Landesjagdverband

13. Mai. 2019

„Schießen oder Schützen?“ Zwischen diesen zwei Extremen bewegt sich die Debatte über den Umgang mit dem Wolf seit seiner Rückkehr nach Sachsen-Anhalt. Die Interessen von Jägern, Schäfern und Landwirten stehen denen von Tier- und Umweltschützern scheinbar unvereinbar gegenüber. Auch bei der Landesdelegiertenversammlung des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt e.V. (LJV) am Samstag, 11. Mai 2019, in Wernigerode war der Umgang mit dem Wolf das wichtigste Thema.

Jäger übernehmen gesellschaftliche Verantwortung

Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch unterstrich in ihrem Grußwort zur Versammlung die große gesellschaftliche Verantwortung des Landesjagdverbandes. Sie nannte Stichworte wie Nachhaltigkeit, den Wild- und Naturschutz ebenso wie die Umweltbildung und von der Jägerschaft initiierte Waldschulen für Kinder-, Jugendliche und Erwachsene. 

Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch bei ihrem Grußwort beim Landesjagdverband Sachsen-Anhalt in Wernigerode. Foto: Sebastian Kapuhs/Landesjagdverband

Wildökologische Raumplanung für Wölfe gefordert

Der LJV erklärte, dass die Jägerschaft derzeit beobachtete, dass sich die Wölfe sowohl aus nördlicher Richtung von der Altmark und der Braunschweiger Region, als auch von östlicher Richtung kommend im Harz ausbreiteten, so der LJV. Zunehmende Meldungen aus dem Saalekreis ließen zudem vermehrt südwärts gerichtete Wanderbewegungen erwarten. Auf dem Landesjägertag in Wernigerode forderte der LJV daher die Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdgesetz, die Erarbeitung eines bundesweiten Managementplans zur planmäßigen Regulierung des Wolfsbestandes und die Festlegung von Akzeptanzgrößen im Rahmen einer wildökologischen Raumplanung.

LJV-Geschäftsführer Wilko Florstedt schätzt ein: „Der Wolf erzeugt einen Artenschutzkonflikt.“ Denn ein wichtiges Naturschutzmittel für mehr Biodiversität sei die extensive Beweidung. Nur wenn Rinder und Schafe eine Verbuschung durch Beweidung verhinderten, könnte ein Großteil der Hotspots der Artenvielfalt erhalten werden. Daher sollte für den Wolf eine wildökologische Raumplanung in drei Kategorien erfolgen, so der LJV: Wolfsschutzareale, Wolfsmanagementareale wo die Bestände planmäßig reguliert werden und Wolfsausschlussareale.

Eine konkrete Bedrohung durch den Wolf sieht der LJV im Harz vor allem für die noch rund 1000 dort lebenden Wildschafe (Mufflons). Diese seien laut internationaler Naturschutzorganisation (IUCN) stark bedroht und verdienten ebenfalls Schutz.