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Plenarsitzung

Regionale Produkte besser vermarkten

Die meisten Sachsen-Anhalter leben im ländlichen Raum, der 80 Prozent der Landesfläche ausmacht. So idyllisch wie die kleinen Städte und Dörfer sein mögen, so schwierig kann die wirtschaftliche Lage sein. Um diese zukünftig zu verbessern, und damit das Leben auf dem Land langfristig lebenswerter zu machen, haben die Koalitionsfraktionen von CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Antrag „Wertschöpfungsstrategien für den ländlichen Raum“ vorgelegt. Darin wird die Landesregierung unter anderem aufgefordert, die Marketingmaßnahmen für regionale Produkte deutlich zu verbessern.

Durch neue Wertschöpfungsstrategien soll die wirtschaftliche Kraft des ländlichen Raums besser genutzt werden. Hier auf dem Bild: das beschauliche Tangermünde in der Altmark. Foto: fotolia.com

In den ländlichen Regionen Sachsen-Anhalts würden viele Potenziale noch nicht genutzt, erklärte Jürgen Barth (SPD). Dies sei nicht zuletzt bei einer Reise des Landwirtschaftsausschusses nach Österreich (Oktober 2017) deutlich geworden. Dort hätten ländliche Regionen aufgrund einer gelungenen Wertschöpfungsstrategie deutliche Entwicklungsfortschritte gemacht. Diesen Ansatz halten die Koalitionsfraktionen auch hierzulande für vielversprechend. Eine Schlüsselfunktion bei der Vermarktung regionaler Produkte habe der Einzelhandel. Hier gebe es erste Ansätze, die aber unbedingt verbessert werden müssten, so Barth.

Ohne ländlichen Raum geht es nicht

Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert unterstützte den Antrag ausdrücklich: „Wenn es in unserem Land weiter bergauf gehen soll, muss und kann der ländliche Raum dazu einen wichtigen Beitrag leisten.“ Regionale und ökologische Produkte lägen derzeit bereits im Trend und diese Entwicklung sei gut. Damit werde die Wertschöpfung vor Ort gestärkt und schone außerdem das Klima.

Bernhard Daldrup (CDU) erläuterte, die regionale Wertschöpfung sollte sich am hochwertigen Marktsegment orientieren und vorhandene Potenziale dürften nicht durch zu viele „Auflagen“ verhindert werden. Österreich habe es geschafft, den Lebensmitteln einen Wert zu geben, dies müsse auch in Sachsen-Anhalt gelingen, ergänzte Dorothea Frederking (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).

Studien helfen nicht weiter

Der ständige Ruf nach Studien, Strategien und Synopsen – wie im Antrag der Koalitionsfraktionen – helfe nicht, die täglichen Probleme vor Ort zu lösen, kritisierte Hannes Loth (AfD). Seiner Ansicht nach müssten Planungen jeglicher Art zukünftig mehr bei den Gemeinden und Kommunen vor Ort liegen.

Einsicht kommt 20 Jahre zu spät

Das Thema sei nicht neu, sondern bewege die Menschen bereits seit 20 Jahren. Die Landesregierung hätte daher schon viel früher handeln müssen, sagte Kerstin Eisenreich (DIE LINKE). Es sei wichtig, zukünftig nicht in erster Linie auf große Firmen zu setzen. Stattdessen müssten endlich kleinere regionale Anbieter gestärkt werden.

Am Ende der Debatte wurde der Antrag der Koalitionsfraktionen beschlossen.