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Plenarsitzung

Jahresmonitor zum Ausbildungsmarkt

Die Fraktionen von CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben sich mit einem Antrag dafür eingesetzt, dass die Landesregierung jährlich aktuelle Daten über die Entwicklung am Ausbildungsmarkt vorlegt. Dabei geht es unter anderem um solche Fragen: Wie viele Jugendliche beginnen eine Ausbildung, in welchem Bereich? Welche Förderangebote werden genutzt? Wie viele Ausbildungsverhältnisse wurden aufgelöst und wie viele erfolgreich beendet? Der Jahresmonitor soll Berufsbildungsakteuren helfen und ihre Aktionen besser steuern.

Jährliche aktuelle Daten zum Ausbildungsmarkt können helfen, dass Nachfrage und Bedarf noch besser koordiniert werden. Foto: Ingo Bartussek/fotolia.com

„Eine gute Berufsausbildung ist die beste Grundlage für eine gute Fachkräftesicherung“, betonte Andreas Steppuhn (SPD). Daher sei eine jährliche aktuelle Datenbasis unabdingbar, um bewerten zu können, ob Angebot und Nachfrage in der dualen Berufsausbildung zusammenpassten. Sowohl die Qualität der Ausbildung als auch die Weiterentwicklung in den Betrieben, müssten immer wieder kritisch geprüft werden.

Die von den Koalitionsfraktionen vorgeschlagenen Veränderungen werden begrüßt, erklärte die Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration, Petra Grimm-Benne (SPD). Eine Bundesländer-Umfrage habe zudem ergeben, dass nur noch wenige andere Länder eine zweijährliche gesonderte Berufsbildungsumfrage herausgeben.

„Die Rückkehr zu jährlichen Berichten ist ein Bekenntnis zu Fehlentscheidungen von CDU und SPD“, sagte Alexander Raue (AfD). Die jetzt als Neuerungen vorgestellten Aspekte der Umfrage hätte es bis 2014 bereits gegeben, sie würden einfach nur wiedereingeführt, weil sie zwischenzeitlich von CDU und SPD abgeschafft worden seien. Zudem seien die Fachkräftelücken in Pflege und Wirtschaft schon seit Jahren in den Statistiken erkennbar gewesen, erklärte Raue.

Knapp 48 000 Jugendliche in Sachsen-Anhalt befänden sich derzeit in einer Berufsausbildung, stellte Thomas Keindorf (CDU) fest. Mittlerweile würden Betriebe den Fachkräftemangel als größeres Problem ansehen als Bürokratie oder Steuern. Ein nur zweijähriger Bericht sei daher nicht mehr zeitgemäß, der Ist-Zustand müsste so korrekt wie möglich erfasst werden, so Keindorf. Ziel müsse es sein, das Übergangssystem „Schule und Beruf“ zu reduzieren und mit freiwerdenden Geldern die Ausbildung attraktiver zu machen.

Die Fraktion DIE LINKE begrüßte den Antrag grundsätzlich. Sie hält es jedoch für sinnvoller im Zeitraum vom 1.10. bis 30.9 zu berichten, um sich dem Ausbildungsjahr anzupassen, erklärte Doreen Hildebrandt (DIE LINKE) den Änderungsantrag ihrer Fraktion. Wolfgang Aldag (Grüne) fasste noch einmal die Vorteile eines Jahresmonitors zusammen und bat um Zustimmung zum Antrag.

Andreas Steppuhn (SPD) erklärte abschließend, wenn der Berichtszeitraum verändert würde, hätte man bestimmte Nachermittlungszahlen der Agentur für Arbeit nicht mehr dabei und wüsste gar nicht genau, wie viele Azubis es eigentlich gebe. Für den Berufsbildungsbericht sei der Antrag der Linken daher nicht sinnvoll.

Am Ende der Debatte stimmte eine Mehrheit der Abgeordneten dem Antrag der Koalitionsfraktionen zu.