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Plenarsitzung

Förderungsbedarfen besser begegnen

Auf Antrag der Fraktionen von CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist die Landesregierung aufgefordert, ein Konzept für eine „Sonderförderung von Kitas in Vierteln mit besonderem Entwicklungsbedarf“ zu erarbeiten. Dieses Konzept soll insbesondere auf die Bedarfe von Kindern und Familien in Armutslagen ausgerichtet sein. Im Rahmen frühkindlicher Bildung sollen durch spezielle Angebote Nachteile ausgeglichen und gleiche Entwicklungsmöglichkeiten und Teilhabechancen eröffnet werden. Die Fraktion DIE LINKE brachte einen Änderungsantrag ein.

Das Angebot an frühkindlicher Bildung in Kindertageseinrichtungen soll zu mehr Chancengerechtigkeit für alle Kinder führen. Foto: fotolia.com

Talente aller Kinder fördern

Ein gutes nummerisches Verhältnis von Erziehern zu Kindern, also ein solider Personalschlüssel, sei wichtig für die Qualität in den Kitas, sagte Cornelia Lüddemann (Grüne). Die nun angestrebte Förderung soll Kindern mit größeren sozialen Bedarfen zugutekommen. Es gelte, die Talente aller Kinder – unabhängig von ihrem sozialen Status – zum Sprießen zu bringen. Je besser die frühkindliche Bildung, desto ausgewogener die Leistungen im späteren Ausbildungsverlauf, so Lüddemann.

Programme für entsprechende Bedürfnisse

Der Antrag greife ein wichtiges Thema des Koalitionsvertrags auf, lobte Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Die Förderung werde den Einrichtungen dabei helfen, bedarfsgerechte Programme zur Sprachförderung und zur Gesundheitsprävention von Kindern mit entsprechenden Bedürfnissen durchzuführen.

AfD wartet auf das fertige Konzept

Es sei positiv, dass die Koalition die Nachteile für von Armut betroffene oder gefährdete Familien erkannt habe, erklärte Marcus Spiegelberg (AfD). Der Antrag erscheine dennoch lediglich wie der „Wille zur Schadensbegrenzung“. Die mögliche Umsetzung des Antrags sei nicht klar ersichtlich, deswegen enthalte sich die AfD bei der Abstimmung und warte auf das fertige Konzept.

Bildungsdefizite abbauen

Alle Kinder im Land sollen unabhängig von ihrer Herkunft die bestmögliche Erziehung und Bildung genießen, erklärte Tobias Krull (CDU). Das Programm solle landesweit in einem angemessenen Umfang umgesetzt werden. Es solle unter anderem dabei helfen, Bildungsdefizite abzubauen und Sprachkompetenzen bei Kindern zu erweitern.

Ganztagsanspruch nicht reduzieren

Monika Hohmann (DIE LINKE) kritisierte, dass der Antrag eingebracht werde, obwohl die Novellierung des Kinderförderungsgesetzes noch nicht abgeschlossen sei. In einem Änderungsantrag fordern die Linken, auch die Jugendhilfe- und Sozialplanungen der Landkreise in den Inhalt des Antrags einzubeziehen. Darüber hinaus sprach sich Hohmann dagegen aus, den im KiFöG-Entwurf notierten Ganztagsanspruch in Kitas von zehn auf acht Stunden zu reduzieren.

Zugeschnittene Sonderprogramme

Die Herkunft eines Kindes spiele noch immer eine entscheidende Rolle bei Erfolgen in der schulischen und beruflichen Laufbahn, kritisierte Dr. Verena Späthe (SPD). Dem sollen für die jeweiligen Kitas zugeschnittene Sonderprogramme entgegenwirken. So sollen Förderungsbedarfe von Kindern besser erkannt und entsprechende Lernhilfen bereitgestellt werden.

Im Anschluss an die Debatte fand der Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE keine Mehrheit. Der Antrag der Koalition wurde bei Enthaltung von Linken und AfD angenommen.