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Plenarsitzung

Jugendliche treten in Redewettstreit

Jugendliche aus ganz Sachsen-Anhalt haben am Montag, 15. Mai 2017, im Magdeburger Landtag ihre besten Debattanten beim diesjährigen Landesfinale des bundesweiten Redewettbewerbs „Jugend debattiert“ gekürt. Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch nahm daran als Jurymitglied teil.

Mehr als 1000 Schülerinnen und Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt haben in diesem Jahr an dem Projekt der gemeinnützigen Hertie-Stiftung teilgenommen. In diesem Jahr kamen die Teilnehmer aus den Schulverbünden Aschersleben, Dessau-Roßlau/Gräfenhainichen, Magdeburg und Naumburg. Die Sieger der Einzelausscheide werden am 17. Juni 2017 beim Bundesausscheid in Berlin ihr Land Sachsen-Anhalt repräsentieren.

Genaue Vorgaben für den Wettstreit

Nach den Ausscheidungsrunden am Vormittag ermittelten die acht verbliebenen Bewerberinnen und Bewerber im Plenarsaal die Sieger in den Klassenstufen 8-10 und 11-13. Jeweils vier Debattanten trafen dabei in einer gemeinsamen 24‑minütigen Debatte aufeinander. Das Prozedere ist genau vorgegeben: Jeder der Kontrahenten hat zu Beginn zwei Minuten ungestörte Redezeit; anschließend findet die zwölfminütige freie Diskussion statt. Am Ende wird ein jeweils einminütiges Resümee gezogen. Debattiert wird über praktische (jugendliche) Fragen. Eine Jury schätzt dann Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft ein. Wichtig dabei: Die Debattanten müssen nicht unbedingt selbst von ihrem Standpunkt überzeugt sein, sie müssen ihn aber auf überzeugende Weise präsentieren.

Altersstufe I: Elektroautos in der Großstadt

Das Thema der Altersgruppe I hatte es gleich in sich: „Sollten in Großstädten als Neuwagen nur noch Elektroautos zugelassen werden?“ – Die Knappheit der fossilen Brennstoffe werde über kurz oder lang zum Problem, so die Pro-Seite. Durch Elektroautos könnten diese eingespart und zudem der Smog/Feinstaub reduziert werden. Schwierigkeiten könnten dabei die anfallenden Kosten und die Möglichkeiten des Aufladens bereiten, mutmaßte die Kontra-Seite. Mit einer Extraregelung für Großstädte könne man dem Problem allerdings nicht ausreichend begegnen. Die Maßnahmen müssten viel weiter gefasst werden. Hannah Spohn (Wolmirstedt; Platz 4) und Lam Funke (Dessau-Roßlau; Platz 3) vertraten die Pro-Seite, Kontra gaben Noah Noppe (Staßfurt; Platz 2) und Simon Mersdorf (Aschersleben; Platz 1). In einer spontanen Umfrage im Publikum sprach sich übrigens jeweils etwa die Hälfte für beziehungsweise gegen die Forderung aus.

Altersstufe II: Der ESC und die Politik

„Sollen zum European Song Contest (ESC) auch Beiträge mit politischem Inhalt zugelassen werden?“ Noch ist dies offiziell nicht erlaubt. Die Pro-Seite meinte, alles sei politisch, deswegen könne diese veraltete Regel endlich abgeschafft werden. Politischen Beiträgen soll so eine musikalische Bühne geboten werden. Der Kontra-Part sah dies natürlich anders: Die Grundidee des ESCs und damit das positive Klima des Wettbewerbs würde zerstört. Die Musik solle weiterhin im Vordergrund stehen. Auf der Pro-Seite argumentierten Mariya Abramova (Aschersleben; Platz 2) und Johannes Prodzinsky (Halle; Platz 4), die Kontra-Seite bedienten Helene Müller (Droysig; Platz 1) und Timm Flucke (Naumburg; Platz 3). Die Publikumsumfrage im Anschluss an die Debatte ergab eine klare Absage an das Debattenthema.

Hintergrund: „Jugend debattiert“

Das Projekt „Jugend debattiert“ gründet sich auf einer Initiative des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Frank- Walter Steinmeier übernommen. Weitere Kooperationspartner sind die Heinz-Nixdorf-Stiftung, die Stiftung Mercator, die Robert-Bosch-Stiftung, die Kultusministerkonferenz und die Kultusminister der Länder. „Jugend debattiert“ ist bundesweit das größte privat finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland. Seit 2001 wurden vornehmlich von den beteiligten Stiftungen 15 Millionen Euro bereitgestellt.

Weitere Informationen zum Wettbewerb auf:„Jugend debattiert“