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Plenarsitzung

Abgeordnete zeigen „Ein Herz für Tiere“

Stellen Sie sich vor, Sie liegen im Bett und wenn Sie ihre Arme und Beine ausstrecken wollen, reicht der Platz nicht aus. Noch schlimmer, neben ihnen liegt ein Wildfremder, dessen Arme und Beine beim Umdrehen in ihrem Gesicht landen. Für einen Abend ok, aber auf Dauer schrecklich – oder? Aber genau so geht es immer noch vielen Tieren in Deutschland.

So werden Sauen beispielsweise in einem 2 mal 0,7 Meter großen Kasten gehalten – zumindest kurz bevor sie ihre Ferkel bekommen und einige Wochen danach. Viele Schweinehalter sagen, ohne Kastenhaltung werden zu viele kleine Ferkel von den Sauen zerdrückt. Darum wollen sie die Kästen unbedingt behalten.

In der Vergangenheit gab es immer wieder Streit darüber, wie groß die Kästen für die Sauen sein müssen. Ende 2016 hat ein Gericht entschieden, dass sie momentan zu klein sind und größer sein müssen.

Kästen sind schlecht für die Schweine

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat  erklärte, dass die Tiere unter den jetzigen Lebensbedingungen leiden und wollen die Kästen darum am liebsten ganz abschaffen. Bei der Landtagssitzung im Dezember haben die Abgeordneten daher nochmals über das Thema „Tierschutz“ und Lebensbedingungen für Nutztiere (Schweine, Hühner, Kühe) diskutiert.

Die Mehrheit der Abgeordneten war sich einig, der Tierschutz soll zukünftig eine größere Rolle spielen. Man sollte nicht nur an die höheren Kosten denken, sondern vor allem an die bessere Qualität.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN will außerdem mehr und bessere Kontrollen durchführen, damit es weniger Verstöße gegen das aktuelle Tierschutzrecht gibt. Dafür sollen im Landwirtschaftsministerium bald vier neue Mitarbeiter eingestellt werden, die diese Aufgabe übernehmen. Bei Umfragen wurde rausgefunden, dass auch die meisten Bürger dagegen sind, dass Tiere leiden müssen.

Rückkehr zu kleineren Betrieben

Die AfD-Fraktion sagte in der Diskussion, es wäre besser, wenn es wieder mehr kleinere Bauernhöfe in Sachsen-Anhalt gibt und nicht so riesige Anlagen. Außerdem sollten die Bürger auf jedem Stück Fleisch oder jeder Wurst sehen können, woher das Produkt stammt.

Die Fraktion DIE LINKE erinnerte daran, dass sie schon länger immer wieder Vorschläge gemacht hat, um die Situation der Tiere zu verbessern. Allerdings ohne Erfolg, weil die Mehrheit der Abgeordneten dagegen war.

Kompromisse finden zwischen Tierschutz und Gewinn

Die CDU-Fraktion sagte, dass Thema „Tierschutz“ darf nicht genutzt werden, um die Strukturen in der Landwirtschaft völlig auf den Kopf zu stellen. Stattdessen muss man immer nach Kompromissen suchen zwischen „Tierschutz“ und finanziellen Gewinnen.

Die Regierung in Sachsen-Anhalt ist hier auf einem guten Weg, ergänzte ein Abgeordneter der SPD-Fraktion. Es würde außerdem helfen, wenn tierische Lebensmittel nicht so billig wären und „unter Wert“ verkauft werden.

Am Ende der Aktuellen Debatte haben die Abgeordneten keine Beschlüsse gefasst.

(Dies ist ein Angebot in Einfacher Sprache.)