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Plenarsitzung

Wölfe: Akzeptieren oder abschießen?

Wölfe kennen die meisten von uns bestimmt nur aus dem Märchen oder aus dem Zoo. Seit einigen Jahren gibt es aber auch wieder freilebende Wölfe in Deutschland. In Sachsen-Anhalt haben Experten im vergangenen Jahr zwölf Wolfsrudel gezählt, also zwischen 70 und 80 Wölfe. Lange Zeit gab es keine Wölfe in unserer Gegend, darum sind die Tiere durch internationale und nationale Gesetze stark geschützt. Das bedeutet: Sie dürfen nicht einfach von Jägern erschossen werden. 

Für Naturschützer ist es ein riesiger Erfolg, dass sich Wölfe jetzt wieder bei uns wohl fühlen. Sie meinen, es es zeigt, dass die Wälder und Felder sauber und in gutem Zustand sind. Viele Landwirte, Schäfer und Jäger sehen den Wolf dagegen als Bedrohung für ihre Tiere an. Anfang Februar haben sich die Abgeordneten im Landtag von Sachsen-Anhalt mit dem Thema beschäftigt.

CDU fordert Aufnahme ins Jagdrecht

Die CDU-Fraktion zum Beispiel befürchtet, dass es in den nächsten Jahren einfach zu viele Wölfe werden. Das wäre nicht gut für die Schäfer, außerdem hätten auch die Bürger auf dem Lande mehr und mehr Angst vor dem Raubtier Wolf. die CDU schlug vor, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Darüber hinaus sollte er eine geringere Schutzstufe bekommen. Dann könnten Wölfe zukünftig geschossen werden, wenn es zu viele werden. 

„Wo der Wolf lebt, geht es dem Wald gut“, sagte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Grüne). Sie will nicht, dass der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen wird. Aber sie hat im Landtag versprochen, dass Schäfer und andere Nutztierhalter (Rinder, Ziegen usw.) zukünftig besser unterstützt werden. Viele Schäfer haben sich in den vergangenen Monaten schon Elektrozäune gekauft, um ihre Schafe vor dem Wolf zu schützen.

Wolfskompetenzzentrum wird eingerichtet

Demnächst will die Landesregierung den Schäfern auch beim Kauf von Herdenschutzhunden mit Geld helfen. Herdenschutzhunde sind große, speziell ausgebildete Hunde, sie beschützen die Schafherde Tag und Nacht, auch gegen Wölfe. Außerdem wurde am 15. Februar ein Wolfskompetenzzentrum in der Altmark eingerichtet. Dort arbeiten Experten arbeiten, die Schäfer beim Schutz der Herde beraten und die Bevölkerung über den Wolf aufklären.

Ein „Pyrenäen-Berghund“ vor einer Schafherde. Die Anschaffung dieser Hunderasse zum Schutz der Herden wird zukünftig vom Land gefördert. Foto: Dobermannp/Wikimedia Commons

Fraktionen einig: Wolf soll nicht ausgerottet werden

Im Wesentlichen waren sich eigentlich alle Fraktionen einig: Die Rückkehr des Wolfes sollte zwar nicht verharmlost, aber auch nicht dramatisiert werden. Egal ob CDU, AfD, DIE LINKE, SPD oder BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN niemand will den Wolf wieder ausrotten. Allerdings müssten auffällige und oder gefährliche Wölfe (Problemwölfe) getötet werden dürfen. Unter welchen Umständen das genau passieren darf, wird gerade beraten.

Außerdem sagten alle Fraktionen: Wenn Wölfe zum Beispiel Schafe aus einer Herde töten, dann sollen die Schäfer schnell und ausreichend entschädigt werden. Grundsätzlich müsste unsere Gesellschaft versuchen, zukünftig friedlich mit den Wölfen zusammenzuleben. 

(Dies ist ein Angebot in Einfacher Sprache.)