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Plenarsitzung

Wie geht's weiter mit der Schafhaltung?

Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat sich am Mittwoch, 24. August, in Bebertal  zu einem Fachgespräch rund um die Schafhaltung getroffen. Zu Stande gekommen ist das Gespräch auf Initiative von Schäfer Karl-Heinz Eggert aus Bebertal. Er hatte den Ausschuss für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten in seine Heimat eingeladen, um sich zusammen mit Fachleuten über die aktuelle Situation der Schäfer in Sachsen-Anhalt auszutauschen. Dabei ging es unter anderem um die Umsetzung der Gesamtkonzeption zum Thema Schafzucht, die 2014 von der Landesregierung erarbeitet wurde, den Ausbau der Deichbewirtschaftung durch Schafe sowie Schutzmaßnahmen gegen den Wolf.

2012 erhielten 187 Betriebe insgesamt rund 4,6 Millionen Euro an Zuwendungen. Grafik: Landtag; Foto: Ruth Rudolph/pixelio.de

Sowohl Schäfer, Verbände als auch Vertreter der Landesregierung waren sich einig, dass in den letzten Jahren viel Positives geschehen ist. Derzeit gebe es etwa 105.000 Schafe in Sachsen-Anhalt, darunter seien mittlerweile aber auch viele Hobby-Schäfer. Diese könnten jedoch keine Deich- und Landschaftspflege übernehmen, gerade dafür seien Schafe aber unersetzlich. Daher gebe es in diesem Bereich noch großes Potential, da bisher erst etwas mehr als 50 Prozent der Deiche mit Schafen bewirtschaftet werden.

Als größte Herausforderung seitens der Schäfer wurde der Umgang mit dem Wolf gesehen, sie sprachen sich für einen besseren Schutz ihrer Herden aus, Zäune allein würden nicht ausreichend sein. Der  Landesschafzuchtverband verwies außerdem darauf, dass sich die Bezahlung der Schäfer für beweidete Deichflächen deutlich verbessern müsste.

Ein Teil des Ausschusses für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten besuchte nach der Sitzung noch das Landschaftspflegegebiet Hünenküche, das 2006 den Deutschen Landschaftspreis erhielt. Foto: Stefanie Böhme

Der Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wird sich in einer seiner nächsten Sitzungen erneut mit dem Thema beschäftigen. Ausschussvorsitzende Gabriele Brakebusch erklärte: „Schäfer sind für unsere schöne Kulturlandschaft unerlässlich, für mich sind sie oftmals bessere Umweltschützer als die Technik.“

Das Fachgespräch habe gezeigt, dass sich mit der Gesamtkonzeption Schafzucht, die in der letzten Wahlperiode erarbeitet wurde, tatsächlich Einiges getan habe, sodass der eingeschlagene Weg grundsätzlich weitergeführt werden könne. Allerdings müssten die wirtschaftlichen Anreize für die Schafhaltung weiter verbessert werden, so Brakebusch. Zum Thema Wolf erklärte sie, dass sie davon ausgehe, dass sich der Ausschuss demnächst vermutlich mit der Frage beschäftigen wird, ob und wie der Wolf ins Jagdgesetz aufgenommen werden könnte.