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Plenarsitzung

„TOLL e. V.“: Toleranz lernen und leben

Toleranz zu lernen und zu leben ist das Ziel eines Vereins, dessen Konzept von Sozialarbeiterin Juliana Luisa Gombe entwickelt und der jüngst aus der Taufe gehoben wurde. Einen passenderen Namen als „TOLL e.V.“ hätte er wahrlich nicht bekommen können. Der gemeinnützige Verein dient der Integration von Flüchtlingen und Migranten, schwerpunktmäßig von Kindern, Jugendlichen und Familien. Im Konzept des Vereins ist es das oberste Ziel, die Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben zu verbessern. Landtagsvizepräsident Wulf Gallert nahm am Donnerstag, 22. September, an der Gründungsveranstaltung des TOLL e. V. im Puppentheater Magdeburg teil.

Die Gründungmitglieder des TOLL e. V. mit ihrer Vorsitzenden Juliana Luisa Gombe (vorn, 3.v.r.). Foto: Verein

Besonders wichtig sei die Vermittlung von Sprachkompetenz als Voraussetzung jeder Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, erklärte Juliana Luisa Gombe. Gemeinschaft soll durch vielfältige Begegnungen während der angebotenen Projekte erlebbar werden. Durch die gemeinsame Arbeit im Verein sollen die Integration verbessert und das Erlernen vereinstypischer Kompetenzen ermöglicht werden. Zentral soll dabei die Erfahrung sein, persönlich etwas bewirken und gestalten zu können.

Dieses Miteinander ist auch Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch ein großes Anliegen: „Unsere Demokratie lebt von der Achtung und Wertschätzung der Vielfalt der Kulturen und Weltanschauungen.“ Der neue Verein sei ein weiterer Baustein dafür, Sachsen-Anhalt liebenswert, lebenswert, weltoffen und tolerant zu gestalten. Das Engagement, für das die Akteure Zeit und finanzielle Mittel opferten, sei keine Selbstverständlichkeit, betonte Landtagsvizepräsident Wulf Gallert. „Erst durch die Bereitschaft, anderen Menschen beim ‚Ankommen‘ in einer neuen Gesellschaft zu helfen, wird kulturelle Vielfalt als das empfunden, was sie ist, nämlich als Bereicherung“, so Gallert weiter.

Jeder Unterstützer ist im Verein willkommen

Der Verein ist partei- und religionsübergreifend, ausdrücklich offen für Teilnehmer mit verschiedenem kulturellen Hintergrund, für Einheimische und Migranten. Zur Vereinsvorsitzenden wurde Juliana Luisa Gombe gewählt.

Die Vereinsvorsitzende kurz vorgestellt

Die gebürtige Angolanerin Juliana Luisa Gombe hat viel Erfahrung in Sachen Migration und Integration. Nachdem sie in der Ukraine Wirtschaft und Kommunikation studiert hatte, war sie zunächst in ihre Heimat zurückgekehrt. Dort arbeitete sie im Finanzministerium und gab als Ehrenamtliche gemeinsam mit Freunden eine Zeitung heraus, in der Berichte über Korruption und andere Ungerechtigkeiten veröffentlicht wurden. Dadurch geriet sie so in Gefahr, dass sie mit ihrer Familie aus Angola fliehen musste.

In Deutschland lebte sie zunächst in einer zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber in Halberstadt, bevor sie schließlich in Magdeburg ankam. Mittlerweile hat sie ihr Studium der Bildungswissenschaften in Magdeburg erfolgreich abgeschlossen und arbeitet im Jugendmigrationsdienst des Internationalen Bundes.

Vielfach ausgezeichnete Vereinsvorsitzende

Für ihren warmherzigen und ausdauernden Einsatz für ausländische Kinder und Jugendliche in Magdeburg wurde Juliana Luisa Gombe bei der Volksstimme-Umfrage zum „Magdeburger des Jahres“ 2014 auf den zweiten Platz gewählt. Am 23. Mai 2015 wurde sie als Botschafterin für Demokratie und Toleranz in Berlin geehrt. Mit diesem Preis fördert die Bundesregierung zivilgesellschaftliches Engagement gegen Extremismus und Gewalt. Darüber hinaus erhielt sie am 5. September 2015 die Goldene Henne in der Kategorie Charity. Aktuell ist Juliana Luisa Gombe für den Deutschen Engagementspreis 2016 vom Bundesverband Deutscher Stiftungen nominiert.

Zum Internetauftritt vom TOLL e. V.