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Plenarsitzung

Juniorwahl 2016: „Sei fit, wähl mit!“

08. Mär. 2016

Das Endergebnis der Juniorwahl 2016. Quelle: juniorwahl.de

Das Wahllokal für Schülerinnen und Schüler

„Sei fit, wähl mit!“ oder: „Statt sich auf die faule Haut zu legen, einfach deine Stimme abgeben!“ Mit diesen und anderen Motivationssprüchen an der Tafel haben Schülerinnen und Schüler der IGS Regine Hildebrandt in Magdeburg zur Teilnahme an der Juniorwahl 2016 aufgerufen. Landtagspräsident Dieter Steinecke hat die Schirmherrschaft über das landesweite Schulprojekt übernommen und zeigte sich nach dem Besuch im Wahllokal der Schule begeistert: „Es ist toll zu sehen, mit welchem Elan die jungen Menschen bei der Sache sind.“ Seiner Ansicht nach sollten Jugendliche so früh wie möglich an die Themen „Wahlen“ und „Demokratie“ herangeführt werden. Steinecke sagte: „Es ist unsere wichtigste und vornehmste Aufgabe, zur Wahl zu gehen.“ Gleichzeitig appellierte er an die jungen Wähler: „Wählt demokratische Parteien, platte Sprüche ändern nichts zum Guten!“

Video zur Juniorwahl 2016 in Sachsen-Anhalt. Youtube


Die Juniorwahl führt seit 1999 Jugendliche ab der 7. Jahrgangsstufe unter anderem durch die Simulierung des Wahlvorgangs an die Prozesse der demokratischen Willensbildung heran und bereitet sie auf ihre eigene politische Partizipation vor. Kathrin Hartmann, Sozialkundelehrerin an der IGS Regine Hildebrandt erklärte, dass sie und ihre Kollegen das Thema natürlich im Unterricht behandelt und die Schüler auch den Wahl-O-Maten mal ausprobiert hätten. Nicht alle seien zunächst vom „Wählen“ begeistert gewesen, nach und nach hätten die meisten jedoch Verständnis für den Wert und die Bedeutung von demokratischen Wahlen entwickelt.

Wahlbeteiligung könnte positiv beeinflusst werden

Die Wahlbeteiligung an der Magdeburger Schule gibt ihr Recht: Von den etwa 500 teilnehmenden (wahlberechtigten) Schülern (8. bis 12. Jahrgangsstufe) haben um die 80 Prozent ihre Stimme abgegeben. Hartmann hofft, dass die Juniorwahl vielleicht auch einen Einfluss auf die Wahlbeteiligung bei der Landtagwahl haben könnte. „Bei der Juniorwahl 2011 erzählte mir eine Schülerin, sie hätte ihre Mutter noch am Wahlsonntag davon überzeugt, zur Wahl zu gehen, obwohl diese das erst nicht gewollt habe. Das ist natürlich super!“

Auch die Wahlhelfer waren an der IGS leicht zu finden, so Hartmann weiter. Denn schließlich wird bei der Juniorwahl die Landtagswahl eins zu eins simuliert. Die Schülerinnen und Schüler müssen ihren Namen nennen, dann bekommen sie ihren Wahlzettel und machen in der Wahlkabine ihre Kreuze. Einer der Wahlhelfer an der IGS war Hiwa Badal Kheder. Der 18-jährige war für die „Überprüfung der Personalien“ zuständig und findet das Projekt super. Bei der Landtagswahl selbst kann der gebürtige Iraker nicht wählen, weil er keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Für Menschen, die wählen könnten, es aber nicht machen, hat er wenig Verständnis: „Sie vergeben ihre Stimme und nützen damit nur den anderen Parteien.“

Besondere Anerkennung für junge Wahlhelfer

Um das Engagement von Schülern wie Hiwa anzuerkennen und wertzuschätzen hat Landtagspräsident Dieter Steinecke in diesem Jahr erstmals eine Urkunde an die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer übergeben. Bereits am Montag, 7. März, hatte Landtagsvizepräsidentin Dr. Helga Paschke das Winckelmann-Gymnasium Stendal besucht und ebenfalls Urkunden überreicht. Vizepräsident Gerhard Miesterfeldt übernimmt gleiches am 10. März im Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Halberstadt. Das Wahlergebnis der Juniorwahl wird am Wahlsonntag, 13. März, auf www.juniorwahl.de veröffentlicht.

  • Hintergründe zur Juniorwahl

    Seit 1999 wird das Projekt bundesweit zu allen Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen durchgeführt. Seither haben sich mehr als eine Million Jugendliche beteiligt – damit zählt die Juniorwahl zu den größten Schulprojekten in Deutschland. Sie steigert nachweislich die Wahlbeteiligung unter Erstwählern und ihren Familien.

    Wissenschaftliche Untersuchungen verschiedener renommierter Universitäten (Stanford University, Universität Stuttgart) haben aufgezeigt, dass die Wahlbeteiligung der Eltern teilnehmender Jugendlicher bei der tatsächlichen Wahl um durchschnittlich 4 % höher lag. 2011 konnte dank einer flächendeckenden Juniorwahl an allen Schulen in Bremen und Bremerhaven eine Erhöhung der Wahlbeteiligung von 9,2 Prozent bei den 16- und 17-Jährigen über die repräsentative Wahlstatistik nachgewiesen werden. (In Bremen gilt generell ein aktives Wahlalter ab 16 Jahren.)