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Plenarsitzung

Dank an die vielen ehrenamtlich Tätigen

Wer hat nicht schon mal im kleinen Urlaubsort einen trauten Blick in eine „Heimatstube“ geworfen, um Wissenswertes aus der Geschichte einer Stadt oder Region zu erfahren? Wer bringt seine Kinder oder geht nicht selbst am späten Nachmittag zum Sport und lässt bei Ball, Spiel und Spaß den Alltag hinter sich? Wer hat nicht schon mal Hilfe gebraucht – und plötzlich wurde sie selbstlos angeboten? Viele Dinge scheinen selbstverständlich, weil sie „schon immer so waren“. Dabei werden sie von Ehrenamtlichen geleistet, in der eigenen kostbaren Freizeit. Dass die Angebote fehlen, merkt man erst, wenn jemand sein Amt aufgegeben hat und ihr/ihm niemand nachgefolgt ist.

Unter dem Motto „Politik sagt Danke“ laden der Landtag und die Landesregierung jedes Jahr zum Tag des Ehrenamts 100 verdienstvolle Menschen aus ganz Sachsen-Anhalt in die Staatskanzlei nach Magdeburg ein – um ihnen Danke zu sagen, aber vor allem, um auf ihr zum Teil jahrzehntelanges Wirken für die Gemeinschaft hinzuweisen. Ehrenamtliche werden nicht selten als „Kitt der Gesellschaft“ bezeichnet, ein Begriff, der zunächst wohl etwas seltsam klingt, bei genauerem Hinsehen aber deutlich werden lässt, wie unersetzlich sie sind. Doch Achtung: Diese 100 Menschen sind nur wenige von den vielen Tausend Kindern, Jugendlichen, Frauen und Männern, die sich in Sachsen-Anhalt für andere engagieren.

Die Politik ist bemüht, die Arbeit von Ehrenamtlichen zu unterstützen und zu würdigen. Denn sie findet jeden Tag statt – an den unterschiedlichsten Einsatzorten. Sie wird von Menschen geleistet, die nicht auf die Uhr schauen, die sich selbst einbringen, oft Persönliches hintanstellen. Nicht zur zum Tag des Ehrenamts, der am 5. Dezember begangen wird, sagen wir:

D A N K E !

Aus den vielen ehrenamtlich Tätigen stellen wir Ihnen an dieser Stelle nur fünf vor. Sie geben einen Einblick in die Vielfältigkeit der Arbeit, zeigen aber auch, dass Ehrenamt keine Sache des Alters, der Herkunft oder des Geschlechts ist.

Wissen und Erfahrungen der Landfrauen

Da ist zum Beispiel Magdalene Holzhausen von den Altenweddinger Landfrauen, die auch mit über 80 Jahren noch immer der „quirlige Motor“ des Vereins ist. Seit 20 Jahren hält sie die Landfrauen beisammen und kümmert sich um das aktive Vereinsleben. Die Altenweddinger Landfrauen erhöhten den Bekanntheitsgrad der Gemeinde Sülzetal, aber auch des gesamten Landkreises Börde vor allem durch den Gewinn der „Sieger-Erntekrone“ beim Landeserntedankfest. Der Verein trifft sich einmal im Monat und bereitet neben vielen Gesprächen zahlreiche kulturelle, soziale und politische Veranstaltungen vor. Beachtlich ist dabei das Interesse am Vermitteln von Wissen und Erfahrungen, die die Damen einem breiten Spektrum der Bevölkerung bereitstellen möchten.

Eine sportliche „Grüne Dame“

Seit den 1960er Jahren ist Gisela Bobach aus Halle/Saale in der SG Motor Halle als Abteilungsleiterin Basketball tätig. Die Arbeit als Vorstandsmitglied hat sie 1985 angenommen. In den Jahren zuvor hatte sie bereits einige ehrenamtliche Funktionen inne, so war sie von 1970 bis 1983 Mitglied in der Zentralen Spielkommission Basketball und Mitglied im Bezirksfachausschuss Basketball von 1979 bis 1989. Ein weiteres Ehrenamt füllte sie als Mitglied im Ausschuss Ehrungen des Landessportbunds Sachsen-Anhalt von 1999 bis 2014 aus. Über den Sportbereich hinaus liegt ihr bereits seit 1994 die Arbeit für Patientinnen und Patienten als „Grüne Damen und Herren“ am Herzen.

Ein Ortschronist aus Elbingerode

Als langjähriger ehrenamtlicher Leiter der „Elbingeröder Heimatstube“ ist Günther Breutel aus Elbingerode ehrenamtlich tätig. Im September 2014 konnte die Heimatstube auf ihr 15-jähriges Bestehen zurückblicken. In der Heimatstube, die zu den größten der Region zählt, haben er und seine Mitstreiter über viele Jahre hinweg zahlreiche Exponate zusammengetragen, die die Geschichte der Ortsentwicklung, des Bergbaus, der Forst- und Industriegeschichte sowie der Tourismusentwicklung Elbingerodes und der Harzregion anschaulich dokumentieren und liebevoll präsentieren. Als ehrenamtlicher Redakteur der Jahreszeitschrift „Neuer Harzbote – Heimatzeitschrift für Elbingerode, Königshütte und Rübeland“ gilt Günther Breutel zudem unbestritten als der Ortschronist für die Region Elbingerode.

Gelebte Integration und Vorbild für alle

Flüchtling, alleinlebend mit Kindern – es war schwer für Aster Teekle, in Magdeburg Fuß zu fassen. Schließlich hat sie sich aber sehr gut in der Landeshauptstadt integriert. Sie besuchte und besucht bis heute Eritreer und Äthiopier in Magdeburg, macht mit ihnen Behördengänge, begleitet sie zum Arzt, zu Operationen. Sie kümmerte und kümmert sich um Menschen mit Aidserkrankungen, hilft ihnen, nicht ins soziale Aus zu geraten. Sie nahm und nimmt Kinder in Pflege, wenn deren Eltern krank oder verstorben sind. Sie ermutigt andere Flüchtlinge, sich in unserer Gesellschaft einzubringen – was sie selbst vorlebt. Für die Kirchgemeinden in Magdeburg-Nord leistet sie seit fast zwei Jahrzehnten beeindruckende ehrenamtliche Arbeit, besucht alte Menschen, trägt Gemeindeinformationen aus, kocht mit für Benefizkonzerte, unterstützt bei Modenschauen für Tansania. Aster Teekle lebt eine Mitmenschlichkeit, von deren Ausstrahlung andere Menschen zu eigenem Tun angeregt werden.

Aaron sorgt als Schülerlotse für mehr Sicherheit

Seit elf Jahren stehen Verkehrshelfer in Wolmirstedt (Landkreis Börde) an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Straße/Schwimmbadstraße und sind dort für einen sicheren Schulweg ihrer Mitschüler im Einsatz. Aaron Schumann, Jahrgang 1999, engagiert sich seit August 2012 an dieser Kreuzung als Schülerlotse/Verkehrshelfer. Die Kreuzung der Geschwister-Scholl-Straße hat es in sich: Dort fährt nicht nur der Berufsverkehr, auch die großen Busse, die die Schüler aus den Dörfern nach Wolmirstedt bringen, biegen zu dieser Zeit im Minutentakt in die Schwimmbadstraße ein und wieder aus. Immer dann, wenn sich Schüler oder hilfsbedürftige Personen am Straßenrand eingefunden haben, sperren die anwesenden Verkehrshelfer die Straße. Der Einsatz als Verkehrshelfer ist freiwillig, er erfolgt ehrenamtlich und unentgeltlich.