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Plenarsitzung

Soldatenweihnacht fernab der Heimat

„Du spinnst!“, war die erste Reaktion von Eltern und Großeltern, als Hauptgefreiter Daniel D. ihnen von seinen Plänen erzählte. Seit zwei Jahren ist der 23-Jährige bei der Bundeswehr, hat zuvor eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker absolviert und wird nun – zwei Wochen vor Weihnachten – für vier Monate in den Bundeswehreinsatz ins westafrikanische Mali verlegt, in ein Land, dessen Sprache er nicht spricht, dessen Kultur er nicht kennt und das mehr als 4 000 Kilometer von zu Hause entfernt liegt. Zum ersten Mal wird er Weihnachten nicht bei seiner Familie verbringen.

So wie Daniel D. geht es in diesem Jahr 160 anderen Soldatinnen und Soldaten aus Sachsen-Anhalt. Um ihnen für ihren Einsatz zu danken und den Respekt von Politik und Gesellschaft zum Ausdruck zu bringen, überreicht ihnen der Landtag seit 2003 die Anerkennungsmedaille. Sachsen-Anhalt ist das einzige der 16 Bundesländer mit einer solchen Tradition. In diesem Jahr hat Landtagspräsident Detlef Gürth stellvertretend für alle Soldaten, die sich über Weihnachten und Neujahr im Auslandseinsatz befinden, dem Hauptgefreiten Daniel D. und dem Kommandeur des Landeskommandos Sachsen-Anhalt, Oberst Axel Lautenschläger, die Auszeichnung überreicht.

Radiobeitrag zur Übergabe der Anerkennungsmedaille

Der Bundeswehr-Sender Radio Andernach berichtet in seinem Programm von der Übergabe der Anerkennungsmedaille des Landtags von Sachsen-Anhalt. Landtagspräsident Detlef Gürth und Oberst Axel Lautenschläger äußerten sich zur Bedeutung der besonderen Auszeichnung für die Einsatzkräfte des Landes im Ausland.

Medaille: Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung

„Weihnachten ist etwas Besonderes“, sagte Landtagspräsident Detlef Gürth. Zu dieser Zeit würden die Daheimgebliebenen ihre Liebsten am schmerzlichsten vermissen. Aber auch die Soldatinnen und Soldaten würden besonders oft an ihre Familien denken. Gürth erinnerte daran, dass es nicht selbstverständlich sei, dass wir in Sachsen-Anhalt im Wohlstand leben könnten. Die Bundeswehreinsätze würden dafür Sorge tragen, die Friedensbemühungen in vielen Krisenregionen zu unterstützen und damit auch Frieden und Demokratie in der Heimat zu sichern. Die Anerkennungsmedaille solle daher Wertschätzung für den Dienst der Soldaten und ihre daheimgebliebenen Familien ausdrücken, so Gürth.

Oberst Lautenschläger erklärte, er werde die Medaillen per Feldpost in die Einsatzgebiete schicken, dort würden sie den Soldatinnen und Soldaten überreicht. Diese und ihre Familien bräuchten keine Heldenverehrung oder Mitleid, betonte Lautenschläger, aber Anerkennung und Anteilnahme seien ungemein wohltuend. Umso mehr sei es zu schätzen, dass Landtagspräsident Detlef Gürth und einige Landtagsabgeordnete zur Medaillenvergabe ins Familienbetreuungszentrum nach Burg gekommen seien. Lautenschläger wertete dies als „besonderes Zeichen der Verbundenheit“.

Hauptgefreiter Daniel D. zeigte sich stolz über die Auszeichnung: „Ich werde die Medaille auf jeden Fall mit in den Einsatz nach Mali nehmen und freue mich sehr.“ Die Bundeswehr beteiligt sich in Mali an einer Europäischen Ausbildungsmission, die dazu beitragen soll, die militärischen Kapazitäten der malischen Streitkräfte wiederherzustellen. Nach einem Militärputsch im April 2012 und dem Versuch radikaler Islamisten, die Macht zu übernehmen, befindet sich Mali immer noch in einer instabilen Lage. ­Obwohl Daniel D. ruhig und entschlossen wirkt, sei es ein bisschen komisch an Weihnachten nicht bei der Familie zu sein. „Aber wir werden regelmäßig telefonieren, skypen und uns Briefe schreiben“, erklärte Daniel D.

Landtagspräsident schickt Weihnachtsgrüße übers Radio

Mit ein bisschen Glück bekommt der junge Hauptgefreite am 24. Dezember noch eine besondere Überraschung von seiner Familie. Denn der Truppenbetreuungssender Radio Andernach bot im Rahmen der Weihnachtsfeier im Familienbetreuungszentrum in der Clausewitz-Kaserne in Burg allen Familienangehörigen die Möglichkeit, ihre Weihnachtswünsche aufzunehmen. Der Sender wird sie am Heiligen Abend und an den Weihnachtstagen über den Äther hinaus in die Welt schicken. Erstmals hat auch Landtagspräsident Detlef Gürth eine Weihnachtsbotschaft via Radio an die Soldatinnen und Soldaten gerichtet.