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Plenarsitzung

Georgien: Schritt für Schritt näher zu Europa

Wein, Kaukasus und Schwarzes Meer – das sind vermutlich die ersten Assoziationen mit Georgien. Seit August hat das Land mit Prof. Dr. Dr. h.c. Lado Chanturia einen neuen Botschafter in Berlin. Dieser war nun zum Antrittsbesuch im Landtag von Sachsen-Anhalt.

Der georgische Botschafter Lado Chanturia ist studierter Jurist und habilitierte 1994 an der Universität Tiflis. Von 1998 bis 1999 war er ein Jahr Justizminister in Georgien und danach bis 2004 Präsident des Obersten Gerichts des Landes. Der 51-Jährige ist verheiratet und hat zwei Kinder, sein erster Botschafterposten führte ihn im August 2014 gleich von Georgien nach Deutschland. Landtagspräsident Detlef Gürth empfing ihn am Montag, 15. Dezember, zu einem Antrittsbesuch.

Der georgische Botschafter in Deutschland, Lado Chanturia (l.), bei seinem Antrittsbesuch im Amtszimmer des Landtagspräsidenten Detlef Gürth. Foto: Stefanie Böhme

Aus Sicht vieler Georgier ist die Annäherung an Europa seit diesem Sommer unumkehrbar, denn in Brüssel wurde am 27. Juni das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union unterschrieben. Der georgische Botschafter in Berlin, Lado Chanturia, sagte dazu in einem Interview mit dem „Behörden Spiegel“, sein Land werde „nun als europäisches Land und Teil seiner Kultur wahrgenommen“. Dies eröffne eine neue Perspektive, das Land zu modernisieren, neue Maßstäbe zu setzen und Werte, die das Land mit Europa verbänden, auch umzusetzen. Anfang des Monats war Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier zu Besuch in Tiflis und lobte die hohe Qualität der deutsch-georgischen Beziehungen.

Die georgische Wirtschaft hat sich in den letzten zehn Jahren sehr gut entwickelt. Informationen des Auswärtigen Amts zufolge hat die Wirtschaftsleistung des Landes mit 16,1 Milliarden US-Dollar einen neuen Höchststand erreicht. Neben Eisenerz, Düngemitteln und Eisenschrott ist Wein eines wichtigsten Exportgüter des Landes.

Das letzte Mal blickte die Weltgemeinschaft 2008 auf Georgien, als plötzlich ein Krieg mit Russland ausbrach. Seitdem ist das Verhältnis beider Staaten immer noch angespannt. Etwa ein Fünftel des georgischen Gebiets ist de facto besetzt. Moskau hat beide abtrünnigen Regionen als unabhängige Staaten anerkannt und eigene russlandfreundliche Regierungen eingesetzt.