Tim Teßmann (CDU): 

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die Lage im Bereich der Kinderheilkunde sowie Geburtshilfe ist angespannt. Doch, sehr geehrte AfD, gerade daher sollten die Fakten für Anträge ehrlich und richtig recherchiert werden.

(Ulrich Siegmund, AfD: Sind sie doch!)

Sie sprechen in Ihrem Antrag von drei Kinderarztpraxen im Landkreis Börde. Diese Zahl ist einfach irreführend und falsch. Mein Wahlkreis ist in der Börde. Wenn man recherchiert, dann merkt man, dass es sieben Praxen sind und nicht drei. Ich kann Ihnen die Unterlagen dazu nachher gern zureichen, kein Problem. 

(Ulrich Siegmund, AfD: Gern!)

Hinzu kommen natürlich 2,5 freie Stellen im Landkreis, die unbesetzt oder gerade nicht vergeben sind. Diese gilt es selbstverständlich mit großer Anstrengung zu besetzen.

Im Kreistag sowie im Stadtrat von Haldensleben konnte ich keine Aktivitäten von den Kollegen der AfD dazu vernehmen, die Situation zu verbessern. Im Stadtrat von Haldensleben war es meine CDU-Fraktion, die Lösungen und Stipendien beantragt hat, um der Situation zu begegnen.

Ein bisschen weniger Populismus bei diesem Thema würde uns allen guttun. Es bedarf Schritte, die sitzen und wirken.

Unterhält man sich mit niedergelassenen Ärzten, etwa Kinderärzten, wird einem schnell klar, dass sie an der Belastungsgrenze angelangt sind. Gerade in Regionen, die an andere Bundesländer angrenzen, muss grenzübergreifend gedacht werden und eine Planung dementsprechend erfolgen.

(Zustimmung bei der CDU)

Im Bereich der Geburtenkliniken ist die Situation differenzierter zu betrachten und ist oft begleitet von viel Emotionalität. Viele Abgeordnete waren im letzten Monat bei der Informationsveranstaltung zum Thema „Zukunftssichere geburtshilfliche Versorgung“. Praktiker und Experten erklärten, dass es im Bereich der Geburtshilfe keine Unterversorgung im Land gibt. Es wird eine Planung auf der Basis der Bevölkerungsentwicklung, regionaler Ungleichgewichte und Personalressourcen empfohlen. 

Insbesondere die Personalfrage ist immer mehr im Fokus und das alles bestimmende Thema. Die Gewinnung von Personal für ambulante und stationäre Angebote sollte oberste Priorität haben. So könnte die Zahl der Studienplätze für Hebammen zu gering sein. Für Hebammen muss außerdem ein Anreiz geschaffen werden, in Geburtenkliniken zu arbeiten.

(Zustimmung von Marco Tullner, CDU)

Die hebammengeführten Kreißsäle sind ein Mittel. Die entsprechende Förderung hatte positive Effekte. Im Bereich der Kinderärzte muss die Attraktivität für das Studium erhöht werden. Des Weiteren ist es nötig, die ausgebildeten Ärzte auch wirklich in Sachsen-Anhalt zu halten.

(Zustimmung bei der CDU - Sandra Hietel-Heuer, CDU: Ja!)

Ein Beispiel können die Praxen sein, die die Kassenärztliche Vereinigung betreibt. Junge Ärzte möchten sich nicht unbedingt gleich mit einer Praxis niederlassen, sondern vorerst angestellt sein. 

(Zustimmung bei der CDU - Sandra Hietel-Heuer, CDU: Ja!)

Ich bitte daher um Zustimmung zu unserem Alternativantrag; denn diese Ideen sind darin enthalten. - Danke schön.

(Beifall bei der CDU)