Konstantin Pott (FDP):

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Entgegen den Äußerungen, die hier teilweise getätigt wurden, möchte ich auf ein paar Dinge in der Beschlussempfehlung hinweisen. Im ersten Punkt führen wir ganz klar aus, dass es regional einzelne Orte geben kann, in denen es eine Unterversorgung bereits gibt. Wir nehmen das Problem wahr und absolut ernst. So ist es auch mit dieser Beschlussempfehlung. 

Zu dem Punkt, dass die Landzahnarztquote nicht in der Beschlussempfehlung stehen würde, möchte ich daraus zitieren:

    „Der Landtag bittet die Landesregierung, wie im Koalitionsvertrag festgehalten, zu prüfen, ob die erfolgreiche Land- und Amtsarztquote im Medizinstudium auch für Zahnmedizin in Form einer Landzahnarztquote Anwendung finden kann.“

Es steht doch ganz klar drin, dass wir das prüfen wollen, dass das unser Ziel ist und dass wir das auch als eine Möglichkeit sehen, um diesem Mangel entgegenzuwirken. Nun ist das Ganze rechtlich eben nicht ganz so trivial, wie es vielleicht manchmal scheinen mag. Deswegen ist es der richtige Weg, der Landesregierung den Auftrag zu erteilen, das zu prüfen. 

Der demografische Wandel macht auch vor den Zahnärzten nicht halt. So ist es absolut richtig zu erkennen, dass wir auch dort auf ein Problem zusteuern. Im Land Sachsen-Anhalt liegt das Durchschnittsalter bei 54 Jahren. Die Hälfte der Berufsgruppe erreicht in den nächsten zehn Jahren das Rentenalter. Dem gegenüber stehen 40 Studienanfänger der Zahnmedizin an der MLU. Es ist wichtig und richtig, auch darüber zu sprechen, wie wir diese jungen Menschen im Land Sachsen-Anhalt halten können. 

(Zustimmung von Sandra Hietel-Heuer, CDU)

Ebenfalls in der Beschlussempfehlung aufgegriffen sind die Bestrebungen, die es bereits gibt. Es ist gut, dass wir diesbezüglich auch weiterhin im engen Austausch mit der Kassenzahnärztlichen Vereinigung und der Zahnärztekammer stehen, die bereits Projekte auf den Weg gebracht haben und die auch den Versorgungsauftrag haben. Es ist wichtig, dass das Land mit den Möglichkeiten, die es dort hat, unterstützt, ohne in die in die Selbstverwaltung einzugreifen. Ich glaube, das ist der richtige Weg, um zu versuchen, diesem Mangel entgegenzuwirken und auch dafür zu sorgen, dass es in zehn oder 20 Jahren eben nicht zu einer schwerwiegenden Unterversorgung kommt. Dafür haben wir jetzt die Grundlage geschaffen. Es wird im zweiten Quartal 2023 - sollte die Beschlussempfehlung angenommen werden - noch einmal ein Bericht des Ministeriums geben. Dann können wir schauen, ob vielleicht weitergehende Maßnahmen notwendig sind. Ich denke, wir haben bereits intensiv darüber gesprochen und werden das auch weiterhin tun. 

Deswegen bitte ich um Zustimmung zur Beschlussempfehlung. Den Antrag der AfD-Fraktion werden wir ablehnen. - Vielen Dank. 

(Zustimmung von Andreas Silbersack, FDP, und bei der CDU)