Andreas Silbersack (FDP):

Sehr geehrter Präsident! Meine Damen und Herren! Wenn man sich die beiden Anträge anschaut, ist im Wesentlichen der Punkt 1 der Unterschiedliche, aber das ist eben der Wesentliche. Während es Herrn Aldag und den GRÜNEN darum geht, den Abbau von Gips für beendet zu erklären,

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Nein! Lesen Sie doch einmal den Antrag! 70 Jahre! - Dorothea Frederking, GRÜNE: Der geht doch noch 70 Jahre! - Weiterer Zuruf: Nein!)

sagen wir: Wir brauchen eine Rohstoffsicherung. Lieber Herr Aldag, auch wenn Sie mit Ihrer Geschichte hierbei versuchen, Lagerfeuermentalität zu verbreiten,

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Oh! - Lachen - Zustimmung bei der FDP, bei der CDU und bei der AfD)

kann ich Ihnen ganz deutlich sagen: Wenn Sie diese Geschichte den 220 Mitarbeitern

(Lachen)

des Werkes in Rottleberode erklären,

(Olaf Meister, GRÜNE: Die sind in 70 Jahren nicht mehr im Dienst! Kommen Sie! - Sebastian Striegel, GRÜNE: Mit denen haben wir übrigens geredet!)

dann wird es schwierig.

(Olaf Meister, GRÜNE: 70 Jahre, Leute!)

Bei Ihrem Vortrag fiel mir die Geschichte vom Wolf und den sieben Geißlein ein

(Lachen - Olaf Meister, GRÜNE: Es war Kreide! Kreide!)

und der damit verbundenen Kreide. Ich kann Ihnen eines sagen: Für uns ist die Rohstoffsicherheit im Vordergrund stehend.

(Beifall bei der FDP - Zustimmung bei der CDU)

Das ist für uns wesentlich. Es wurde schon von Mehreren gesagt: Wenn man aus der Kohle herausgeht, Gips hat, dann setzt man sich nicht auf die Rasierklinge, um dann möglicherweise links oder rechts hinunterzukippen. Das tut man nicht. Sie haben Verantwortung für das Land.

(Zuruf: Genau!)

Diese Verantwortung bedeutet, dass wir selbstverständlich zu der Gipsproduktion in Sachsen-Anhalt stehen müssen.

(Beifall bei der FDP - Zustimmung bei der CDU - Dorothea Frederking, GRÜNE: Wie kann man das alles so umdrehen? - Zuruf von der CDU: Richtig!)

Ich sage Ihnen, warum das so sein muss: Wenn wir Ihrem Antrag folgen und wenn wir weder Probesachen, noch den Abbau in der Zukunft erlauben, dann wird ein Unternehmen in Iphofen sagen, nämlich die Firma Knauf, die das Ganze betreibt: Wir stehen auf fünf Kontinenten.

(Zuruf: Ja!)

Wir haben 40 000 Mitarbeiter.

(Tobias Rausch, AfD: Richtig!)

Wir werden uns, wenn Sachsen-Anhalt einen Sonderweg geht, genau überlegen, ob wir diesen Standort überhaupt erhalten.

(Tobias Rausch, AfD: Nein, die machen zu!)

Wenn Sie sich einmal die Homepage der Firma Knauf anschauen,

(Zuruf von Olaf Meister, GRÜNE)

dann können Sie sich anschauen, was dort im Bereich Forschung und Entwicklung und im Bereich Recycling stattfindet.

(Zuruf von Guido Heuer, CDU - Weitere Zurufe: Das machen wir doch! - Ja, das ist doch gut!)

Tun Sie das. Setzen Sie sich einmal mit den Unternehmern auseinander, die genau diese Aufgabe im Bereich Forschung und Entwicklung übernehmen. Das tun Sie nicht!

(Wolfgang Aldag, GRÜNE: Doch! Wir waren bei Knauf sogar! Wir waren bei Knauf und haben mit denen gesprochen!)

Sie versuchen uns hierbei ein Trojanisches Pferd zu verkaufen, welches nicht funktioniert.

(Beifall bei der FDP - Zustimmung bei der AfD - Zurufe: Jawohl!)

Das sage ich Ihnen klipp und klar.

(Zuruf: Das ist unglaublich!)

Natürlich ist es so. Das finde ich einfach unredlich. Wir haben hierbei die zwei Interessen, auf der einen Seite die Interessen des Gipsabbaus und auf der anderen Seite das Naturreservat. Das ist überhaupt keine Frage.

(Olaf Meister, GRÜNE: Ja!)

Aber dann zu versuchen, das einseitig in eine Richtung zu lenken und das mit einer anheimelnden Geschichte zu garnieren, ist unredlich aus meiner Sicht. Das sage ich Ihnen ganz deutlich.

(Beifall bei der FDP)

Ich kenne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Rottleberode. Die haben darauf einen ganz anderen Blick. Die sind dankbar, dass ein Unternehmen wie Knauf dort ist, welches sagt: Wir stehen für Kontinuität.

Der Minister hat es gesagt: Im Jahr 2017 wurde die Neuerrichtung mit Fördermitteln in Höhe von 6,6 Millionen € unterstützt.

(Olaf Meister, GRÜNE: Die laufen noch 70 Jahre! 70 Jahre!)

Dort geht es vorwärts. Das heißt, man plant für die Zukunft.

Und wenn Sie sagen: Nein, keine neuen Bohrungen, kein neuer Abbau, wir wollen die Sache im Grunde genommen hier beenden, dann werden Sie die Entscheidungen in Profen sehen. Die wird nämlich gegen den Standort in Sachsen-Anhalt getroffen. Und das machen wir nicht mit. Deshalb steht der Punkt 1 in unserem Alternativantrag so, wie er dort steht, und dort bleibt er auch stehen. - Vielen Dank, meine Damen und Herren.

(Zustimmung bei der FDP und bei der CDU - Zuruf von Daniel Roi, AfD)