Kathrin Tarricone (FDP):

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Ein zweites Mal will ich die GRÜNEN heute in einer verkehrspolitischen Debatte zu einer grundsätzlichen Erkenntnis beglückwünschen, nämlich dass im ländlichen Raum Mobilität ohne das Auto kaum zu gewährleisten ist.

(Zustimmung bei der FDP)

Carsharing wäre auch auf dem Dorf ein interessantes Angebot für diejenigen, die auf ein Auto angewiesen sind, es aber eben nur selten benötigen. Mancher Zweitwagen wird gar nicht so oft gebraucht, kostet aber trotzdem viel Geld in Anschaffung und Unterhaltung. Damit befinden wir uns, denke ich, in der Realität und müssen nicht Dinge bemühen, der eine muss dahin, der andere muss dahin, wer soll dann Carsharing benutzen.

Trotzdem sehen die größten Anbieter von Carsharing auf dem Land keine ausreichende wirtschaftliche Basis. Wir sollten uns aber bemühen, eine Dauersubventionierung zu vermeiden. Auf diese würde das Modell der GRÜNEN hinauslaufen.

Das MID hat sich deshalb schon vor einiger Zeit überlegt - das haben wir ja erfahren  , wie eine tragfähige Lösung gefunden werden kann. Ich finde, es ist ein Erfolg versprechender Ansatz, dass man an den Fuhrpark der Gemeinden anknüpfen will; denn diese Autos müssen ja ohnehin angeschafft werden. Sie werden aber nicht alle zur gleichen Zeit benötigt.

Mit dem Projekt des MID können interessierte Gemeinden eigene Initiativen entwickeln. Vielleicht befinden sich unter den etablierten Carsharing-Anbietern welche, die mit ihrer Expertise einen Beitrag zu einem erfolgreichen Modell leisten. Vielleicht wäre das aber auch etwas für lokale Autovermieter oder für eine Kooperation der Bürgerinnen und Bürger.

Interessante Kooperationen zum Carsharing gibt es ja schon, wie uns Frau Frederking letztens berichtete. Sie fährt mit Guido Heuer mit, wenn Sie das gewünschte Ziel nicht mit dem Fahrrad oder ÖPNV erreichen kann.

(Zustimmung von Sandra Hietel-Heuer, CDU)

Mit dem steigenden Anteil an Elektrofahrzeugen und nicht zuletzt mit der Verbreitung der Ladeinfrastruktur auch auf dem Land dürfte ein am Ende hoffentlich selbsttragendes Carsharing-Angebot dort sicher auch E-Fahrzeuge umfassen. Wenn wir das aber von Anfang an vorschreiben würden, dann würden wir den potenziellen Teilnehmerkreis unter den Gemeinden und damit viele Ideen ohne überzeugenden Grund einschränken. Auch hierbei ist der technologieoffene Ansatz zielführender.

Ich werbe deshalb für den Alternativantrag der Koalitionsfraktionen.

(Guido Kosmehl, FDP: Jawohl! - Beifall bei der FDP)