Dr. Katja Pähle (SPD):

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Sehr geehrtes Hohes Haus! Die Transformation unserer Gesellschaft hört nicht auf. So heißt es im Abschlussbericht, den die Arbeitsgruppe Zukunftszentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit im Juni 2021 vorgelegt hat. Seitdem hat sich dieser Veränderungsprozess noch einmal dramatisch beschleunigt. Die Krise, die wir seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine durchleben, erweist sich als Booster für den Transformationsprozess in der Energieversorgung und für den notwendigen Umbau unserer Industriegesellschaft im Interesse des Klimaschutzes und im Sinne der Menschen.

Gerade in angespannten Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass es neben dem tagesaktuellen Entscheidungsdruck auch die Möglichkeit zur Reflexion und Aufarbeitung des gesellschaftlichen Wandels und zum Dialog darüber gibt. Deshalb kommt das Transformationszentrum jetzt gerade recht, und was das Beste daran ist: Ostdeutschland kann mit dieser neuen Einrichtung zeigen, wie wertvoll die eigenen Umbrucherfahrungen für die gesamte Gesellschaft sind. Es sind keine Defiziterzählungen, sondern sie sollen für eigenen Zuspruch, eigenes Selbstvertrauen und Mut sorgen.

Meine Damen und Herren! Ich freue mich, dass sich die Landesregierung auf eine klar fundierte Empfehlung für eine Bewerberstadt aus Sachsen-Anhalt geeinigt und damit das Ziel der heute vorliegenden Beschlussempfehlung schon überholt hat; denn ohne eine vom ganzen Land getragene Unterstützung für eine Stadt gäbe es keine Chance, eine Bewerbung aus Sachsen-Anhalt zum Erfolg zu bringen. Sie werden es mir nachsehen, dass ich mich als Abgeordnete aus Halle sehr darüber freue, welche Stadt von der Landesregierung in ihrer Bewerbung unterstützt wird.

(Zustimmung von Wolfgang Aldag, GRÜNE)

Halle an der Saale bringt vieles mit, was es zu einem erstklassigen Standort für ein Zentrum zum Thema Transformation macht: die starke Rolle der Martin-Luther-Universität in der Stadtgesellschaft, die Nähe und Verflechtung mit dem Mitteldeutschen Revier, quasi Transformation 2.0, und die Einbringung in eine innovative Forschungs- und Industrielandschaft. All das qualifiziert Halle in ganz besonderer Weise, Standort für diesen Ort für Reflexion und Zukunftsdebatte zu werden.

Meine Damen und Herren! Wir wissen, dass es starke Bewerbungen aus anderen Ländern gibt. Umso wichtiger ist es, dass wir unseren Vorschlag in Sachsen-Anhalt geschlossen tragen und unterstützen. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der SPD und bei der FDP)