Kerstin Eisenreich (DIE LINKE): 

Vielen Dank, Herr Präsident. - Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ja, der Wald leidet, die Menschen leiden, die Erde leidet. Zahlreiche Kalamitäten machen dem Wald zu schaffen und alle gehen letztendlich auf die deutlich spürbaren Klimaveränderungen zurück. 

Bereits in der vergangenen Legislaturperiode haben wir angesichts von Sturmschäden, Dürre und Schädlingsbefall immer und immer wieder über den Zustand des Waldes und über Wege heraus aus dieser Krise diskutiert. Fördermaßnahmen wurden aufgelegt. Der Handlungsdruck bleibt jedoch immens hoch. Denn es ist für jede und jeden angesichts teilweise riesiger kahler Flächen und zahlloser umgestürzter Bäume sehr deutlich sichtbar, wie der Wald leidet und letztendlich in Gefahr ist. 

Mit den aktuellen Daten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt wurden unsere bisherigen Vorstellungen über das Ausmaß der Zerstörungen sicherlich weit übertroffen und damit die Dringlichkeit unterstrichen, entschlossen vorzugehen und die entwaldeten Flächen aufzuforsten, zugleich jedoch den bestehenden Wald umzubauen, damit er den veränderten klimatischen Bedingungen trotzen kann. 

Wie die Forstleute darum in der aktuellen Situation ringen, welche Ideen sie angesichts von Saatgutknappheit und Trockenheit entwickeln, davon konnten wir uns als Fachpolitikerinnen in den letzten Wochen überzeugen. Daher geht von unserer Seite an herzlicher Dank an die Akteure, die sich vor Ort dafür einsetzen, dass unser Wald erhalten bleibt. 

(Zustimmung bei der LINKEN)

Aber neben ausreichend Geld und ausreichend Personal bedarf es einer engen und umfassenden Zusammenarbeit von Praxis, Wissenschaft und Politik. 

(Zustimmung bei der LINKEN)

Insofern ist der runde Tisch vom vergangenen Wochenende und   der Minister hat es angesprochen   die Agrarministerkonferenz, bei der dieses Thema bewusst auf die Tagesordnung gekommen ist, zu begrüßen. Denn klar ist, dass die Bewältigung dieser Herausforderung weder allein lokal noch regional erfolgreich sein kann. Da der Wald nur über sehr lange Zeiträume aufwächst, wird dies, meine sehr geehrten Damen und Herren, wohl kein Sprint, sondern ein Marathon werden. 

Das heißt, was lange braucht, braucht sehr viel Voraussicht über lange Zeiträume. Das ist leider in der Politik nicht besonders ausgeprägt, wenn wir immer nur in Wahlperioden denken. Aber das schulden wir dem Wald, dem Erhalt seiner Gemeinwohl- und Klimaschutzfunktion, jenen, die ihn bewirtschaften, und allen nachfolgenden Generationen. 

Klar ist aber auch, wer den Klimaschutz und die Reduzierung von menschenverursachten klimaschädlichen Emissionen nicht endlich angeht, der wird zum Totengräber unserer Wälder. Dessen müssen wir uns bewusst sein, meine sehr geehrten Damen und Herren. - Vielen Dank. 

(Beifall bei der LINKEN)