Karin Tschernich-Weiske (CDU):

Vielen Dank. - Herr Landtagspräsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Nachrichten von Gewalttaten erreichen und erschüttern uns leider immer wieder. Die schwersten Gewalttaten stehen im Lichte der Öffentlichkeit, aber von vielen Opfern erfahren wir nur sehr wenig oder gar nichts.

In dieser Woche jährte sich z. B. der Amoklauf am Erfurter Gutenberggymnasium zum zwanzigsten Mal. Wir können die physischen und psychischen Verletzungen, die mit den schweren Gewalttaten einhergehen, nicht lindern oder ungeschehen machen.

Wir können uns aber solidarisch zeigen; denn Solidarität hilft Menschen dabei, sich weniger allein und hilflos zu fühlen. Sachsen-Anhalt verfügt bereits über ein breites Netz von staatlichen oder ehrenamtlich organisierten Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten. Der Opferhilfefonds aber, den wir als Koalitionsfraktionen ins Leben rufen wollen, soll, wie wir in der Begründung aufgeführt haben, als Ausdruck von Verantwortung, Solidarität, Mitgefühl und Nächstenliebe verstanden werden. Einige Bundesländer haben bereits solche Opferhilfefonds eingerichtet.

Wir beantragen eine individuell ergänzende, unbürokratische und schnelle Unterstützung für Opfer von Gewaltdelikten und deren Angehörige oder im schlimmsten Falle Hinterbliebene. Wir setzen damit ein Zeichen, dass Opferhilfe und Opferschutz im Vordergrund unserer Rechtspolitik stehen. Ich bitte Sie daher, sehr geehrte Damen und Herren, um Zustimmung zu diesem Antrag.

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und bei der FDP)